Hunde begleiten mich seit 5 Jahrzehnten, doch ich sollte lieber sagen: ich begleitete die Hunde.
Wie so viele Menschen war auch ich der Meinung, ein Hund ist dafür da, mein Leben
zu bereichern und seine Lauffreudigkeit konnte ich prima mit meinem  Bewegungsdrang verbinden.
Dafür bekommt er sein Futter, einen trockenen Platz, Streicheleinheiten und für seinen Gehorsam
drinnen und draußen wird er mit reichlich Leckerli belohnt. 
Im Laufe der Jahre haben sich meine Erziehungsmaßnahmen - auch durch den Besuch
verschiedenster Hundeschulen und deren klassischen Trainingsmethoden - so einigermaßen bewährt.
Aber eben nur einigermaßen und nicht wirklich zufriedenstellend.
Wenn ich aufpasste und die Aufmerksamkeit des Hundes frühzeitig durch die Gabe
von Leckerchen erlangte, konnte ich ihn gut durch den Alltag steuern und auch laufen lassen. 
Irgendwann aber kamen Zweifel über mein Verhältnis zum Hund auf,
der zwar auf Zuruf oder Pfiff zu mir kam, aber nicht wirklich bei mir war.
Nur Kommandos wie Hier, Sitz, Platz oder Bleib reichten für eine vertrauensvolle Beziehung nicht mehr aus. 
Ich traf eine Frau im Wald, deren Hund sie aufmerksam beobachtete und der sie ohne Worte
oder Gesten begleitete. Das hat mich beeindruckt und als ich die Frau bei
einem erneuten Treffen darauf ansprach, erzählte sie mir von Claudia und ihren Trainingsmethoden.
Ich besuchte Claudia Stirnberg und ließ mich darauf ein,
mit meiner 5-jährigen Elli eine für mich ganz neue Art der Hundeerziehung zu probieren,
die ich heute nicht mehr Hundeerziehung nennen würde, sondern eher Kommunikations- und Bindungstraining
für Mensch und Hund.
Ich lernte, daß das Verhalten meines Hundes nur eine Reaktion auf mein eigenes Verhalten war.
Ich begriff, daß Elli ihre Handlungsweisen selbst bestimmte, weil ich ihr nicht konstant vermittelte,
was ich von ihr erwartete - nämlich ihre Aufmerksamkeit mir gegenüber.
Heute weiß ich auch, daß Hunde mitdenken und -fühlen.
Ich liebe es, wenn Hunde frei laufen können, und Elli liebt es auch.
Durch das Training haben wir es geschafft, daß sie sich frei und sicher
ohne Halsband und Leine bewegen kann. Ich kann ihr vertrauen, weil ich ihre Aufmerksamkeit bekomme,
Sie kann mir vertrauen, weil ich gelernt habe, mich konstant zu verhalten, das gibt ihr Sicherheit.
Sollte ich noch einmal einen Hund zu mir nehmen, ich würde nur noch dieses Kommunikationstraining
anwenden, es ist das Beste, was ich je erfahren habe.