Ein harmonisches entspanntes Miteinander...

 

...das war es, was wir uns immer im Zusammenleben mit Mia gewünscht hatten. Nun, nach etwas über einem Jahr bei Claudia, können wir stolz behaupten, dass wir dort so gut wie angekommen sind und können es manchmal immer noch kaum glauben, dass dies der gleiche Hund wie damals ist.

Mia, zu diesem Zeitpunkt 3 Jahre alt, ist unser erster Hund. Die kleine Lagotto Romagnolo Hündin zog damals mit 8 Wochen vom Züchter in unsere Familie und war von Anfang an eine große Bereicherung. Für mich (Lilly) erfüllte sich damit ein großer Herzenswunsch, denn ich hatte mir schon sehr lange einen Hund gewünscht und meine Mama war diejenige, die mich dabei unterstützen wollte. Wir gingen von Anfang an mit ihr in eine zuvor sehr sorgfältig ausgewählte Hundeschule („konventionelle Hundeerziehung“), von der wir nur Gutes gehört hatten. Zuerst Welpengruppe, dann wöchentlich Junghundegruppe und hinterher Einzeltraining. Als Mia etwa ein Jahr alt war, fing sie an bei jeder Gelegenheit allen möglichen Tieren (Vögel, Kaninchen, Rehe usw) hinterher zu jagen. Dies wurde immer schlimmer und es reihten sich weitere Probleme wie ständiges Ziehen an der Leine, staubsaugerähnliches Fressen von allem, was sich auf dem Boden oder in Reichweite befand, wobei auch nicht vor Haargummis, Stiften und Socken halt gemacht wurde zu den Problemen ein. Sie bellte alles an, was sich dynamisch bewegte (Kinder, Fahrräder, Motorräder) und war in vielen Situationen unsicher. In der Hundeschule war sie Streberin vom Feinsten, jedoch war ein entspannter Spaziergang oder überhaupt ein harmonischer Alltag außerhalb des Hundeplatzes undenkbar. Trotzdem wir alles, was wir in der Hundeschule lernten, genauestens und konsequent versuchte umzusetzen, immer zwei bis drei von den dollsten „Super-Jackpot-Leckerchen“ neben den anderen Leckerchen dabei hatten sowie den Dummy und das Lieblingsspielzeug wurden wir immer uninteressanter für Mia. Wir hatten das Gefühl, die täglichen stundenlangen Spaziergänge mit Schnüffelspielen, Dummytraining und anderen Beschäftigungen reichten unserem quirligen Powerhund nicht, um seinen „Jagttrieb“ auszulasten. Der Rat von unserer damaligen Trainerin, Mia auf dem Spaziergang durchgängig zu beschäftigen und ihr garkeine „Gelegenheit“ mehr an den Gedanken abhauen und jagen zu gehen zu bieten bewirkte nur das Gegenteil und es wurde immer schlimmer. Je mehr Mühe wir uns gaben, desto weniger Interesse kam von ihr. Mia war weg, sobald man die Leine abmachte, dafür brauchte es nicht einmal mehr ein Tier oder ähnliches. Nicht selten gingen wir mehr alleine als mit ihr zusammen spazieren und bangten manchmal mehr als 10 Minuten lang im Wald darauf, ob wir sie nochmal wiedersehen. Ich und meine Mama waren frustriert. Wir hatten einen so wunderbaren Hund, denn charakterlich ist sie wirklich ein Schatz, jedoch konnten wir sie niemals an unserem Leben teilhaben lassen, ohne in Stress,Frust, Streit, oder Tränen zu verfallen. Wir wussten, so kann es nicht weitergehen, denn auch ein Leben an der Leine wollten wir diesem so tollen, jungen Hund nicht antuen.

Durch Zufall entdeckte ich über Instagram Ulv Philliper und sein Stopkonzept. Sofort war ich fasziniert von den Berichten der ehemalig leidenschaftlichen „Hobbyjagthunden“, welche nun super entspannt als Mensch-Hund-Team über Wiesen voller Kaninchen spazierten. Sofort wusste ich, das wollte ich auch mit Mia. Wir lasen sein Buch, nahmen an seinem Online Seminar teil und kamen auf Claudia Stirnberg, da Ulf für uns leider zu weit weg war. Nach dem ersten Gespräch mit ihr wurde uns klar, dass wir noch einmal komplett bei Null starten mussten, aber eigentlich war dies auch nicht schlimm - schlimmer konnte es ja nicht mehr werden. Je länger wir uns damit beschäftigten, desto mehr wurden uns die Augen geöffnet und uns wurde bewusst, dass wir der Grund für Mias Verhalten und unsere Probleme waren. Die ständige und zunehmende Bevormundung und Kontrolle, der zum Vertrauensverlust führte, brachte Mia dazu, uns durch ihre Ausbrüche den Spiegel und unsere Ohnmächte vorzuhalten und uns ein Verhalten zu zeigen, in dem

wir sie nicht mehr kontrollieren konnten. Im Nachhinein können wir es ihr nicht mal mehr verübeln. Schon nach kurzer Zeit und den ersten Trainingsstunden mit Claudia konnten wir erstmals positive Veränderungen feststellen, was uns darin bestärkte, dass wir nun endlich nach 2 Jahren den richtigen Weg eingeschlagen hatten. Es ist nicht immer leicht gewesen, sich von den alten Gedanken, Gewohnheiten und Ängsten zu lösen und zudem sich nicht von zum Teil kritischen Kommentaren und Unverständnis des Umfeldes bezüglich unseres neuen Umgangs mit Mia „auf Augenhöhe“ verunsichern zu lassen. Jedoch zahlte sich die Mühe, das eigene Verhalten immer wieder neu zu reflektieren und zu bearbeiten aus und wir profitieren alle davon. Claudia stand uns in der Vergangenheit und auch immer noch jederzeit mit Rat und Tat bei Problemen, Denkblockaden und sonstigen Anliegen zur Seite und ist uns damit eine große Unterstützung auf diesem Weg mit Mia. Durch sie und diesen Prozess der Veränderung haben wir nicht nur im Umgang mit Mia, sondern auch im restlichen Lebensalltag positive Veränderungen im Hinblick auf Selbstreflexion und anderem erleben dürfen.

Heute haben wir eine sehr innige Bindung voller gegenseitigem Vertrauen zu Mia und auch wenn wir noch ein paar Hürden zu meistern haben, dürfen wir bereits das harmonische entspannte Miteinander, welches wir uns gewünscht hatten mit ihr im Alltag leben. Anstatt Jagen zu gehen, entscheidet sie sich auch ohne Leine dafür mit uns gemeinsam spazieren zu gehen und auch die anderen Probleme haben sich bereits größtenteils erübrigt. Wir haben gelernt, durch konstantes Verhalten Mia zuverlässig durch den Alltag zu führen und haben dafür nun eine zuverlässige Begleiterin an unserer Seite. Ich bin dankbar dafür, dass Mia uns damals mit ihrem Verhalten den Spiegel vorgehalten hat und uns zu einer Veränderung gebracht hat, denn sonst wären wir niemals zu Claudia gekommen und hätten die Chance verpasst, mit ihr diese Reise erleben zu dürfen. Bei jeder Anerkennung von uns, zeigt Mia wie stolz sie auf sich ist und wie sehr sie die Freiheit unseres neuen gegenseitigen Vertrauens genießt. Alleine dafür, hat es sich gelohnt und wir wollen nie mehr zurück.

Wir können jedem, der diese Weg ebenfalls in seinem Mensch-Hund-Team gehen möchte, Claudia als Begleiterin nur empfehlen.

 

Lilly und Nicola mit Mia